Laufen wollte ich mal wieder, hin und wieder. Doch dies dennoch als regelmäßige Freizeitbeschäftigung, Fitnessübung, Abnehmübung, was auch immer. In lockeren Abständen, aber nicht zwanghalft. Mehr Kür als Pflicht. Früher bin ich 10 Kilometer gelaufen. Wenn auch nicht locker und in der sicher längesten Zeit seit Beginn der Zeitrechnung. Aber immerhin. Und da will ich auch wieder hin. Ich hoffe allerdings, dass es nicht so lange dauert, wie davon ganz weit weg zu kommmen. Denn das wären mehr als 30 Jahre und 20 Kilo mehr. Hammer! Es wird Zeit, etwas zu tun.
Wie alles, was ich beginne, bereite ich es meist sehr gründlich vor. Wie damals vor acht Jahren, als ich mit dem Rauchen aufhörte. Da hatte ich mich mental auch Wochen vorher schon darauf eingestellt und nebenbei natürlich fleißig weiter gepafft. Doch je mehr ich mir im Klaren darüber war, dass ich mich von diesem leidlichen Laster verabschieden wollte, umso mehr ging es mir in Fleisch und Blut über. Und immerhin hat es dann ja auch geklappt. Von heut auf morgen sogar, wenngleich natürlich nicht leicht und easy. Aber niemand hat uns gesagt, dass das Leben nur schön ist. Also was?!
Und auch mit dem Laufen wird es wieder klappen. Wenn natürlich nicht von jetzt auf gleich 10 Kilometer. Aber es wird, denn ich will es. Seit ein paar Wochen bereite ich mein Hirn darauf vor. Das hat zugesagt. Der Körper zickt noch etwas. Naturgemäß, denn die letzten Jahre, um ehrlich zu sein Jahrzehnte, habe ich ihn sträflich vernachlässigt. Und das rächt sich jetzt natürlich. Konkret mit Muskelkater in den Oberschenkeln, bissel Wadenverspannungen und son dusseliges Zeug natürlich. Doch der erste Sieg ist eingefahren, bzw, eingelaufen. Denn der erste zaghafte Laufversuch vor zwei Tagen war als solches schon ein Riesenerfolg für mich. Hatte ich seit Jahren doch die verrückte Vorstellung, dass ich es überhaupt nicht mehr kann. Einfach keinen Fuß mehr vor den anderen setzen kann. Eine schweißtreibende Vorstellung, die mich in schrecklichen Träumen nächtelang nicht zur Ruhe kommen ließ. Nun bin ich wohl aufgewacht, und siehe da, es geht doch.
Vor ein paar Wochen habe ich dann auch begonnen Zeug zu kaufen, was man heute wohl zum Laufen braucht. Hatte ja nichts Sporttaugliches mehr im Haus. Gar nichts mehr. Neue Hose, Shirt, Weste, Jacke - ist ja noch schweinekalt draußen. Nur Mütze und Atemschutz hatte ich vergessen das erste Mal. Tja, wenn mans nicht besser weiß. Apropos weiß. Strahlendweiß sind meine neuen Schuhe. Fürchterlich und auch sonst nicht gerade schick. Aber, das waren die vom Dutzend, die ich anprobierte, die am besten saßen. Und das sollte sich dann auch bezahlt machen, denn wir waren gleich vom ersten Schritt an wie Eins. Blöd nur, dass mich die weißen Treter jetzt gleich nach Außen als blutigen Amateur verraten. Sieht schon komisch aus, wie sich die beiden Teile vom grauen Aspahlt und der trüben Nebelsuppe leuchtend abheben. Naja, dass ich Anfänger bin, sieht man sicher nicht nur an den Schuhen. Ich fürchte, man hörts auch. Denn die Pumpe geht schon ganz heftig. Aber schön wars, sehr sogar. Diese Sauerstoffattacke... Und auch die Belohnung anschließend mit den körpereigenen Glückshormonen... Jawoll, ich will mehr davon!
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